Durch Globalisierung und globale Statistiken spielen Einzelschicksale immer weniger eine Rolle. Die Aktion »Ein Frosch für Anita« hat bewiesen, daß die Bereitschaft zum Mitleiden, zur Hilfe und zur Solidarität gerade dann wächst, wenn auf ein Einzelschicksal hingewiesen wird. Es steht dann stellvertretend für viele. und über ein Einzelschicksal wird uns plötzlich klar, wie viele Menschen Hilfe benötigen würden.

Dabei hat pro libro e.V. eine Form für die Aktion gewählt, die nicht nur ansprechend und kreativ ist, sondern in Erinnerung bleibt.

In einer Zeit, in der sich scheinbar alles rechnen muß, in der soziale Beziehungen kälter werden, in der ein Aufruf zum Mitfühlen altmodisch klingt, ist es besonders wichtig, Zeichen dieser Art zu setzen. Ich hoffe, es ist ein Zeichen, dem viele weitere folgen werden.

Dr. Gregor Gysi
Bonn, den 11. September 1997